Offener Brief an Campact

Hallo liebe Campact-Campaigner,

Da tut es uns richtig weh, dass von den neuen Unterstützer/innen der letzten sechs Monate nur 0,29 Prozent Campact mit einem regelmäßigen Betrag fördern. Das ist sehr, sehr wenig für uns. Im Jahr 2018 haben wir viele kreative und eindrucksvolle Aktionen gemacht, unser Team wächst – doch die Kosten sind auf zu wenige Schultern verteilt.

Wieso sollte ich euch fördern, wenn ihr regelmäßig unsere Chancen für einen Wandel kaputtmacht? Mir tun 0,36% Wählerstimmen auch weh.

Solange ihr empfehlt, taktisch Parteien zu wählen, die reinkommen, macht ihr jede Chance auf eine wirkliche Alternative kaputt. Und unsere Finanzierung. Und damit ist dann auch weniger Geld für euch da.

Politisch passiert da gar nichts, auch nicht weniger AfD.

Schaut euch doch mal an, wie wenig die LINKE geregelt kriegt und worüber die sich gerade streiten. Von den GRÜNEN braucht man angesichts der Politik in Baden-Württemberg und Hessen gar nicht zu reden, die FDP fischt im Rechtspopulismus, die SPD ignoriert die, die etwas ändern wollen.

Damit bekomme ich Stagnation und weiter-wie-bisher. Und das nützt der AfD. Weil es dem Wählenden irgendwann egal ist, was, Hauptsache dagegen, wenn sich nichts ändert.

Ich bin es leid, vor jeder Wahl einen dicken Knüppel von euch nicht nur zwischen die Beine, sondern voll in die Fresse zu bekommen, damit ihr danach wieder um Unterstützung bettelt.

Taktisches Wählen ist strategisch gesehen Schwachsinn.

Oder wollt ihr nicht wirklich was ändern, sondern nur immer weiter eure Berechtigung und eure Jobs sichern? Dann hätte das ja Sinn, wenn auch keinen, den ich unterstützen möchte.

Denkt mal drüber nach.