Eine Bilanz
Als wir vor 4 Jahren unser Traumhaus kauften, zeigte sich ein mächtiger Schatten über den sonst optimalen Bedingungen (Garten, gute Infrastruktur, Bus und Bahn fast vor der Tür, Fahrradweg bis in die Stadt, und Natur in der Nähe). Es gab keinen vernünftigen Internetzugang.
Als selbstständiger Webentwickler bin ich darauf aber angewiesen.
Die Telekom hielt DSL light für möglich, aber nicht sicher und verwies auf ihre ISDN-Flat für 80 EUR im Monat, für alle Fälle. Schon DSL light wäre aber nicht praktikabel gewesen, wegen des mageren Upstreams von 64kb/s. Eine Alternative musste also her. Kabel findet auch nicht statt, und LTE war noch nicht gestartet. UMTS wäre zu teuer und wegen der Trafficlimits nicht praktikabel gewesen. Zum Glück gabs das WDSL-Angebot der Stadtwerke Marburg: Wenn ich mich recht erinnere, waren das bei Vertragsabschluss 1000 kb/s Down/ 1000 kb/s up (der Upstream ist für mich sehr wichtig) bei 20 GB Inklusiv-Volumen.
Das Ganze kam mit Modemmiete und einer Geschwindigkeitserhöhung auf 2000 kb/s auf etwa 50 EUR im Monat – teurer als Telekom DSL light zwar aber ein brauchbares Angebot und durch den Mangel an vernünftigen Alternativen wurde es unsere neue Verbindung ins Netz der Netze.
Technisch bekam man das Modem, ein Aussenkabel und eine ausführliche Anleitung in die Hand gedrückt. Ich beschaffte eine Sat-Schüssel-Halterung, und mit ein wenig Hilfe von Freunden und Verwandten installierten wir das Modem.
Telefonanschluss wurde dann gar keiner mehr angeschafft, per VoIP via sipgate mit Ortsrufnummer über eine gebrauchte Fritzbox als Telefonanlage wurde das für kleines Geld realisiert. Als Bonus kam dabei auch noch ein virtueller Faxanschluss heraus – Geschäftsleute und Behörden lieben Fax, ich nicht, und so sind beide Seiten glücklich: Ich lade einfach PDFs hoch und bekomme Mails, die Gegenseite kann ihr Gerät benutzen.
So stand die Infrastruktur, die Sache funktionierte, zuverlässig und flott. Bei Problemen wurde man direkt mit den technisch Verantwortlichen verbunden und das Problem kompetent behandelt.
Das Schönste ist aber immer der Jahreswechsel: Da kommt Post von den Stadtwerken. Vertragsänderungen. Bisher gab es jedes Jahr eine nette Überraschung: 10 GB mehr Freivolumen, 5 EUR weniger im Monat für die gleiche Leistung, 1000 kb/s mehr Geschwindigkeit zum gleichen Preis. Jedes Mal gute Nachrichten, jedes Jahr besser als das Vorherige. Altkunden bekommen selbstverständlich auch die aktuellen Konditionen. Inzwischen bekomme ich für 5 EUR weniger als bei Vertragsabschluss 3000 kb/s Downstream und 40 GB Freivolumen. Der Preis für Übertraffic ist auch deutlich gefallen ….
Also, für alle im Einzugsbereich, die kein Highspeed-Internet bekommen können, ist das WDSL-Angebot der Stadtwerke Marburg eine tolle Alternative. Ich war jedenfalls selten so zufrieden mit einem Provider wie jetzt mit den Stadtwerken.