Nach einer gefühlten Ewigkeit mit einer Kaufhauskamera war irgendwann klar: das Ding ist ausgereizt, Smartphones kommen inzwischen an die Bildqualität ran, die Auslöseverzögerung macht Aufnahmen von Bewegtem unmöglich. Das, was ich will, kann mit dem Ding nicht mehr gemacht werden, eine neue Kamera muss her …
Sieht man sich den Markt an, stellt man fest, dass die Megapixelzahlen immer größer werden und die Kameras immer kleiner. Da die Sensorfläche nicht wächst, bedeutet das letztendlich, dass ein Gewinn an Detailauflösung mit einem Verlust an Lichtstärke bezahlt werden muss. Im oberen Bereich gibt es dann Spiegelreflexkameras, bei denen Größe und Gewicht dann wieder untergeordnete Rollen spielen.
Dann spielt natürlich der Preis eine Rolle: Für 100 € gibts Knipsen, für 250 – 600 Superzoom- und Bridgekameras und ab 500 Spiegelreflex und spiegellose Systemkameras.
Also steht erstmal die Entscheidung für eine Kameraklasse an. Eine Knipse sollte es nicht sein, sowas war ja schon vorhanden, und nur kleiner und leichter war nicht das Ziel. Am oberen Ende fielen irgendwann dann mit leichtem Bedauern Spiegelreflexkameras raus – ohne vorhandenen Objektivzoo wird das schnell ein Fass ohne Boden, und man ist ohnehin schon im mittleren bis oberen Preisbereich für die Grundausstattung. Ausserdem neigt die Ausrüstung dazu, so groß und schwer zu werden, dass man sie nicht mehr immer dabeihaben möchte. Andererseits wollte ich doch eine “richtige” Kamera in der Hand haben, Hemdtaschenformat war nicht nötig. Man landet also bei den Superzoom-Bridges zwischen 200 und 800 € Neupreis. 20-fach Zoom und 24 – 600mm geht da. 24 verzeichnet allerdings schon sehr stark und 600 hält niemand mehr ohne Stativ. Ausserdem ist der Zoom normalerweise, auch aus Gründen des kompakten Baus, motorgetrieben. Das heisst für mich langsam und ungenau. Durch die inzwischen etablierten 16 MP Auflösung wurde die Lichtstärke der Objektive unterlaufen, preiswertere Exemplare sind dann auch noch langsam …
Schaut man auf den Gebrauchtmarkt, stellt man fest, dass die technische Entwicklung bei Bridge-Kameras ca. 2005 einen sehr befriedigenden Stand hatte: vernünftige 8 – 10 MP, 10 – 15fach Zoom, brauchbare Akkulaufzeiten, schnelle Auslösungen und lichtstarke Objektive. Schaut man sich dann noch die Bedienungskonzepte an, landet man bei den Lumix DMC-FZ 30 und DMC-FZ 50 Superzoom-Modellen: Manueller 12-fach-Zoom, 8 bzw, 10 MP, lichtstarkes Leica-Elmarit-Objektiv, elektronischer Sucher. Tests aus der Zeit bescheinigen der Kamera eine Sonderstellung in ihrer Klasse. Von Nachteil sind die proprietären Akkus – allerdings sind die preisgünstig nachzukaufen und wirklich leistungsfähig. Verkauft wurde diese Kamera 2010 bei eBay zwischen 130 und 180 €. Das heisst, man bekommt eine ordentliche Kamera für den Preis einer beseren Knipse. Inwischen fotografiere ich ein Jahr Jahre mit der DMC-FZ 50, hatte vorher ein halbes Jahr eine DMC-FZ 30 und bin völlig zufrieden. Auch in schwierigen Lichtsituationen entstehen gute Aufnahmen, und ausgereizt habe ich die Möglichkeiten der Kamera immer noch nicht. Ganz klare Empfehlung! Definitives Gerät, nehr braucht es zur Zeit nicht …
@Panasonic: Wenn ihr wollt, dass ich irgendwann eine neue Kamera kaufe, dann baut eine mit manuellem Zoom! Ich ziehe die DMC-FZ 50 ihren Nachfolgern vor, das Handling ist nicht zu toppen und wurde verschlimmbessert.
Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Panasonic_Lumix_DMC-FZ50