Demokratie und Repräs(entat)ion. Ein Wahlappell.

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Bald ist es wieder soweit, wir dürfen wieder mal unsere Stimme abgeben. Und dann ist sie weg. Für die nächsten vier oder fünf Jahre haben wir irgendeiner Person oder Partei einen Blankoscheck ausgestellt, unsere ureigenen Angelegenheiten zu regeln. Gewählte sind ausschließlich ihrem Gewissen verantwortlich, und wenn dieses aus Schweinsleder besteht und in der hinteren Hosentasche aufbewahrt wird, haben wir einfach Pech gehabt.

Fragt man Menschen zu politischen Themen, ist Resignation eine häufige Antwort. “Da kann man nichts machen”, “die da oben machen doch sowieso, was sie wollen” – sind das die Stimmen demokratischer Teilhabe, die Stimmen des Souveräns?

“Alle Gewalt geht vom Volke aus” – wie verträgt sich das mit den Schikanen, denen der “Souverän” ausgesetzt ist, wenn er aufgrund der Misswirtchaft der Regierenden Arbeit und Brot verloren hat? Bestrafung der Opfer statt Lösung der Probleme lautet das politische Paradigma der letzten 20 Jahre.

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Der “mündige Bürger” wird immer dann aus der Mottenkiste hervorgeholt, wenn wieder mal etwas gestrichen werden soll oder eine andere Schweinerei vertuscht werden soll: “Der Bürger soll selbst entscheiden, was er isst” – dieses Argument wurde allen Ernstes in einer Diskussion gegen die Kennzeichnungspflicht gentechnisch veränderter Lebensmittel gebraucht. Wie soll ich entscheiden, wenn ich nicht weiss, was ich esse? Ist nicht Transparenz und Information erst intergrale Voraussetzung für eine bewusste und mündige Entscheidung?

Ahnungslose Konsumenten statt mündiger Bürger stehen auf der Wunschliste der großen multinationalen Konzerne, die dann unsere Politiker “beraten”. Was eventuell der Wähler mit auf den Weg gegeen hat, ist vergessen. Und dann wird Politikverdrossenheit beklagt, wenn das Stimmvieh nicht in Scharen zur Wahl rennt.

Es wird Zeit, das zu ändern, Zeit für frischen Wind. Bitte verkackt das nicht wieder … dankt dran: einmal abgegeben heisst weg für die nächsten vier Jahre. Schaut gut, wem ihr traut. Nein, zuhause bleiben ist keine Option – das stärkt immer die, die ihr am wenigsten wollt.