Ich weiss nicht, ob das jetzt nur mein subjektives Empfinden ist, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Usability von Betriebssystemen, Computeranwendungen, Smartphone-Apps und ähnlichem Gelöte stagniert wenn nicht sogar zurückgeht. Unusability weiterlesen
Zum Selbstbild des Christentums – ein Rant
Neulich bestand mal wieder ordentlich Schnappatmungsgefahr. “Das Christentum hat die Welt um so vieles besser gemacht” – dieser Satz wurde in einem Thread irgendwo im Netz geschrieben. Mir blieb zunächst die Luft weg – denke ich an Christentum, denke ich an über Tausend Jahre Herrschaft und Unfreiheit, dann höre ich die Schreie aus den Folterkellern der Inquisition, rieche verbranntes Fleisch von Hexen und Ketzern, vom Menschen, deren “Verbrechen” es war, selbst zu denken und ihrem Augenschein mehr zu trauen als einem alten Buch. Oder die einfach in einer falschen Kultur lebten und daher zwangschristianisiert, versklavt und ermordet wurden. Zum Selbstbild des Christentums – ein Rant weiterlesen
Visual Studio Code unter Ubuntu
Die Katze im Sack
Gestern auf der Build Developer Conference ließ Microsoft eine Katze aus dem Sack: Man veröffentlicht eine plattformübergreifende IDE Visual Studio Code für Windows, MacOS und Linux. Viele auch Microsoft-kritische Entwickler loben Visual Studio, und gute Entwicklungsumgebungen sind eher rar. Eine frühe Version gabs gleich zum Download, also musste ich das mal antesten. Visual Studio Code unter Ubuntu weiterlesen
Es war einmal: Form Follows Function
Wie die Miniaturisierung und Virtualisierung die Welt schwer begreifbar macht.
Schaue ich mir die dingliche Welt meiner Großeltern und Elterngeneration an, fällt auf: Abgesehen von sinnlosem Kitsch lässt sich die Funktion eines Gegenstandes oder einer Maschine aus seiner Gestaltung erschließen. Auch für Unbekanntes lässt sich ermitteln, wie es funktionieren und wozu es dienen könnte.
Anfassen, auseinandernehmen, begreifen.
Das funktioniert für Telefon, Kamera, Kaffeemühle, Wecker, Thermometer, Kompass, Manometer und viele weitere Gegenstände. Form Follows Function. Jedes Gerät hat seine originäre Gestalt, welche aus den funktionalen Erfordernissen folgt – ob etwas Kamera, Telefon oder Lampe ist, sieht man auf den ersten Blick. Gleichzeitig beschränkt diese Gestalt auch die Funktion, der Gegenstand ist genau auf die intendierte Funktion ausgelegt und auf nichts anderes. Es war einmal: Form Follows Function weiterlesen
Vom Echten und vom schönen Schein
Das Foto eines Käsekuchens, lecker, mit genau der richtigen Bräunung der Kruste. Der Anschnitt zeigt eine perfekt gelungene Struktur, man möchte darum bitten, ein Stück davon zu bekommen.
Dann der begleitende Text “veganer Käsekuchen”. Oha, nicht schlecht, der erste Gedanke, wirkt überzeugend.
Aber dann: Das ist ja schon wieder Etikettenschwindel beim Essen, warum heisst das Käsekuchen, wenn überhaupt kein Käse beziehungsweise Quark drinnen ist? Vom Echten und vom schönen Schein weiterlesen
Verfinsterung der Sonne und des Geistes
Die letzten Wochen ließen mich doch sehr an der Entwicklung der Menschheit zweifeln. Diskussionen entzünden sich entlang unscharfer Gefühlsgemengelagen und statt dass nach begründeten Kriterien eine nachvollziehbare Entscheidung getroffen werden kann. Letztendlich geht man den Weg des geringsten Widerstands, lieber auf Nummer sicher. Angst scheint die vorherrschende Stimmung unserer Gesellschaft zu sein, und das ist fatal. Verfinsterung der Sonne und des Geistes weiterlesen
Von den Schwierigkeiten, ein “Silver Surfer” zu werden
Wie bekommen wir die, die zu früh geboren sind, um Digital Natives zu sein, souverän ins Netz?
Das Bild wäre zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre: Gestandene Menschen, die ein Berufsleben erfolgreich durchgestanden, Kinder großgezogen und vielfältige Herausforderungen gemeistert haben, gehen vor einer kleinen Kiste in die Knie und verhalten sich sich wie ängstliche Grundschüler, während ein pubertierender Verwandter oder Bekannter mit aufgeblasenem Ego und profundem Viertel- bis Halbwissen in die Wunder dieser neuen Technologie einführt.
Das kann nicht gut gehen: Das Pubertier ist wahrscheinlich Autodidakt, sein Wissen rudimentär und einseitig, Grundlagen fehlen. Ausserdem kann er zwar einen PC einrichten, tut das aber so, wie er ihn braucht. Jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse an seinen Rechenknecht, wie auch an jede andere Sache. Von den Schwierigkeiten, ein “Silver Surfer” zu werden weiterlesen
Ausnahmsweise mal Krimi: Wolf Haas
Es ist schon eine komische Sache mit den Krimis von Wolf Haas. Schmierig von der Seite wie ein aufdringlicher und mitteilungsbedürftiger Stammgast in einer Kneipe macht er sich von der Seite an Dich heran und ehe Du Dich versiehst, hörst Du ihm zu. Wie er erzählt, von Östererreich im Allgemeinen und vom Simon Brenner im Besonderen. Ausnahmsweise mal Krimi: Wolf Haas weiterlesen
Zur Wirtschafts- und Sozialpolitik. Ein #rant
Die derzeitiige politische Entwicklung folgt einem globalisierten Turbokapitalismus. Jeder Versuch, die Erosion von Rechten und Lebensmöglichkeiten aufzuhalten oder mindestens zu verlangsamen, wird sofort zerredet und als Schädigung der Wirtschaft diskreditiert. Es ist erschütternd, dass eine Regierung wie die der großen Koalition als “sozialdemokratisch” gilt – ist sie doch dem Wohl der Wirtschaft als oberstem Ziel verpflichtet. Niemand hinterfragt den organisierten Abzug des Vermögens von Bevölkerung und Staat hin zu privaten Konzernen, deren einziges Ziel zu sein scheint, immer mehr Vermögen an sich zu ziehen. Dass dabei immer größere Teile der Bevölkerung verarmen und verelenden, wird billigend in Kauf genommen, so kann man Maßnahmen und Einschränkungen gegen die, denen es noch relativ gut geht, legitimieren – die Angst, auch abzurutschen, bringt sie dazu, jeder Zumutung zuzustimmen. Das sieht man immer wieder in Verhandlungen mit Gewerkschaften – für das vage Versprechen, Arbeitsplätze zu erhalten oder langsamer abzubauen, werden in jahrzehntelangem Streit erkämpfte Rechte verkauft. Gold gegen Glasperlen – das funktioniert immer noch. Zur Wirtschafts- und Sozialpolitik. Ein #rant weiterlesen
Thomas war allein …
Thomas ist eine künstliche Intelligenz. Repräsentiert wird er durch ein rotes, aufrecht stehendes Rechteck. Thomas ist durchschnittlich begabt, kann springen und sich bewegen. Nun muss er seine Umwelt erkunden und durch verschiedene Hindernisse und Aufgaben den Ausgang finden. In späteren Leveln trifft er dann noch den kleinen, weniger sprungbegabten und zynischen Chris, den großen und sprungbegabten John sowie die massive Claire, die sich dadurch, dass sie schwimmen kann, als Superheldin qualifiziert. Viele Level lassen sich nur dadurch lösen, dass man im Team die individuellen Fähigkeiten geschickt kombiniert und dadurch alle sicher zu ihrem individuellen Ausgang bringt. Später trifft man noch auf weitere Figuren mit jeweils individuellen Fähigkeiten. Thomas war allein … weiterlesen